Fichte
Bedeutender Primärproduzent in vielen naturnahen und anthropogen beeinflussten Ökosystemen.
Die Gemeine Fichte wurde für die Umweltprobenbank zur Erfassung und Überwachung der immissionsökologischen Situation in Ökosystemen ausgewählt. Durch die Probenahme einjähriger Triebe erfolgt ein Nachweis über die Exposition von Chemikalien während eines gesamten Jahres. Dabei wird ihre Fähigkeit genutzt, Stoffe besonders effektiv aus dem Luftstrom auszukämmen.
Die Fichte ist eine bevorzugte Forstbaumart. Aufgrund ihrer wirtschaftlichen und ökologischen Bedeutung ist sie die häufigste Baumart in Deutschland und weit verbreitet.
Die Probenart wird seit Jahrzehnten in zahlreichen nationalen und internationalen Überwachungsprogrammen eingesetzt.
Die Probenahme erfolgt im Frühjahr ab März bis Ende Mai vor Beginn des Neuaustriebs.
Beprobt werden die einjährigen Triebe.
Empfohlene Analysenbeispiele
Datenrecherche
Untersuchte Zielorgane/Matrizes
einjährige Triebe | Einjährige Triebe von Nadelbäumen spiegeln aufgrund ihrer hohen physiologischen Aktivität die Schadstoffbelastung eines Jahres am besten wider. Dabei ist die Festlegung auf einen Jahrgang notwendig, da in Abhängigkeit der Stoff- und Altersklasse unterschiedliche Akkumulationsraten auftreten. Auch die Einbeziehung der Triebachsen ist wichtig, da sich an der Rinde der jungen Triebe die an Partikel gebundenen schwerflüchtigen Substanzen bevorzugt niederschlagen. |
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Probenahmegebiete
BR/NP Berchtesgaden | Einziger Hochgebirgs-Nationalpark in Deutschland und international bedeutsamer Ausschnitt der nördlichen Kalkalpen |
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Saarländischer Verdichtungsraum | Bedeutendes, altindustriealisiertes Ballungszentrum Deutschlands. |
Bornhöveder Seengebiet | Hauptwasserscheide zwischen Nord- und Ostsee |
NP Bayerischer Wald | Deutschlands erster Nationalpark. |
Verdichtungsraum Leipzig | Gebiet im Mitteldeutschen Chemiedreieck einschließlich der Dübener Heide |
NP Harz | Größter Waldnationalpark in Deutschland |
Solling | Zweithöchstes und zweitgrößtes Mittelgebirge in Norddeutschland |
BR Pfälzerwald | Größtes zusammenhängendes Waldgebiet Deutschlands |
Oberbayerisches Tertiärhügelland | Teil des süddeutschen Molassebeckens |
Analyte
Metalle | Achtzig Prozent der Elemente auf der Erde gehören zu den Metallen |
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Nichtmetalle | Nur achtzehn Elemente im Periodensystem |
Chlorkohlenwasserstoffe | Gruppe organischer Verbindungen mit wenigstens einem kovalent gebundenen Chloratom |
Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe | Gruppe organischer Verbindungen mit mindestens drei kondensierten Sechserringen |
Stabile Isotope | Atome eines Elements mit unterschiedlichem Gewicht |
Flammschutzmittel | Flammschutzmittel sollen die Entflammbarkeit von Gegenständen verringern |
Perchlorat | Salze der Perchlorsäure |
Ergänzende Untersuchungsparameter | Zusatzinformationen für die Interpretation von Belastungsdaten |
Untersuchungszeitraum
1985 - 2019
Weiterführende Informationen
Verweise auf externe Informationen und gesetzliche Regelungen
Literaturangaben
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Bestimmung von Dioxinen, Furanen, dioxinähnlichen PCB und Indikator-PCB in Fichten- und Kieferntrieben aus der Umweltprobenbank des Bundes
Körner, Wolfgang; Schädel, Silke; Waller, Ulrich; Köhler, Jutta
Augsburg: Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, 2005. - 51, 2005
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Retrospective Monitoring of PCDDs, PCDFs, and PCBs in Pine- and Spruce-Shoots - Results from the German Environmental Specimen Bank
Rappolder, Marianne; Schröter-Kermani, Christa; Waller, Ulrich; Koerner, Wolfgang
Organohalogen Compounds 66 (2004), 1842 - 1847, 2004
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Temporal Trends and Spatial Distribution of PCDD, PCDF, and PCB in Pine and Spruce Shoots
Rappolder, Marianne; Schröter-Kermani, Christa; Schädel, Silke; Waller, Ulrich; Körner, Wolfgang
Chemosphere 67 (2007), 9, 1887–1896, 2007