Biomonitoring mit Stadttaubeneiern

1999, Fachzeitschriften

Nentwich, Kathrin; Paulus, Martin
Umweltwissenschaften und Schadstoff-Forschung 11 (1999), 5, 281 - 287

Zusammenfassung

Die Erfahrungen aus 12 Jahren Stadttaubenmonitoring innerhalb der Städte Halle, Leipzig und Saarbrücken sowie in ländlichen Räumen im Saarland und in Schleswig-Holstein zeigen, wie sich sinnvolles Populationsmanagement von Tauben mit wissenschaftlichen Fragestellungen verbinden läßt. Zur Umweltbeobachtung eignen sich Eier von Stadttauben besonders gut, da sie sowohl Belastungsniveaus als auch Schadstoffwirkungen erkennen lassen und zudem insbesondere in urbanen Ökosystemen hierzu kaum Alternativen vorhanden sind. In einer Langzeitstudie sind neben Kriterien für ein standardisiertes Probenahmeverfahren, das es ermöglicht, Proben aus unterschiedlichen Räumen in ihrer Aussage vergleichbar zu machen, signifikante Unterschiede biometrischer und rückstandsanalytischer Werte zwischen den untersuchten Räumen und Trends innerhalb und über alle Räume ermittelt worden. In künstlich errichteten Nistgelegenheiten können Taubeneier für langfristige Überwachungspogramme permanent genutzt und gleichzeitig Kontroll und Regulationsmaßnahmen an den Taubenpopulationen vorgenommen werden.

doi:10.1007/BF03038001