DDT-Metabolite in Bodenproben

Deutlich höhere DDE-Belastung in Böden aus der ehemaligen DDR

Das Insektizid DDT wurde noch bis 1984 in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) in großem Maßstab eingesetzt. In der Bundesrepublik Deutschland (BRD) war es dagegen seit 1972 verboten. Diese Unterschiede spiegeln sich auch heute noch in der Umweltbelastung wider. Entsprechend finden sich die höchsten Konzentrationen des DDT-Metaboliten p,p'-DDE in Bodenproben der Probenahmeflächen Revier Lutherstein und Leipzig, Rosental aus dem Probenahmegebiet Dübener Heide. Zwischen 2002 und 2010 geht die Belastung jedoch auch hier zurück.

An den meisten Probenahmeflächen nimmt die DDE-Konzentration in tieferen Bodenschichten ab. Dies lässt sich durch das geringe Verlagerungspotenzial von DDE erklären, das stark an Bodenpartikel adsorbiert. Eine Ausnahme ist die Probenahmefläche Leipzig, Rosental, wo eine fast gleichmäßige Verteilung von DDE in allen Bodenschichten zu beobachten ist. An dieser Probenahmefläche findet sich ein Alluvialboden, der durch Ablagerung von angeschwemmtem Material entstanden ist und sich dadurch von gewachsenen Böden unterscheidet.

Die routinemäßige Analyse von Boden auf DDT-Metabolite wurde nach 2010 nicht fortgeführt.

Deutlich höhere DDE-Belastung in Böden aus der ehemaligen DDR
Abb. 1: p,p'-DDE in Bodenproben (Bodenauflage/Wurzelfilz)

 

Deutlich höhere DDE-Belastung in Böden aus der ehemaligen DDR
Abb. 2: p,p'-DDE im Oberboden (A-Horizont)

 

Deutlich höhere DDE-Belastung in Böden aus der ehemaligen DDR
Abb. 3: p,p'-DDE im Unterboden (B-Horizont)
 
Aktualisiert am: 11.01.2022
 

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Probenarten

  • Der Boden ist Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenlebewesen. In ihm laufen Umbau- und Abbauprozesse von Stoffen ab und er kann diese filtern, anreichern, aber auch wieder frei setzen.

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